Entwicklung risikobasierter Monitoringkonzepte für die Uferfiltrat-Gewinnung zur Trinkwasserversorgung

Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. Thomas Grischek

Die Uferfiltration wird als naturnahes Aufbereitungsverfahren für die Trinkwasserversorgung genutzt. Im Oberflächenwasser vorkommende Stör- und Schadstoffe werden durch physikalische, chemische und biologische Prozesse teilweise oder vollständig entfernt.

Uferfiltrat ist äußeren Einflüssen im Einzugsgebiet hinsichtlich der chemischen und mikrobiellen Wasserqualität unterschiedlich stark ausgesetzt. Polare und persistente sowie sehr mobile Verbindungen werden durch die herkömmliche Abwasserbehandlung nicht oder nur unvollständig entfernt und gelangen in geringen Konzentrationen in Oberflächengewässer und Grundwasser. Obwohl sich die chemische Beschaffenheit des Oberflächenwassers bei der Passage der Gewässersohle und des Grundwasserleiters grundsätzlich verbessert, unterliegt die mikrobielle und chemische Zusammensetzung des Uferfiltrats Schwankungen. Die Komplexität verschiedener Prozesse, welche diese Schwankungen beeinflusst sowie lokale Randbedingungen stellen eine Herausforderung dar bezüglich einer Prognose des Verhaltens von Mikroorganismen und Schadstoffen bei der Uferfiltration.

Die geplante kumulativen Dissertation ist in vier Schwerpunktbereiche gegliedert, welche Mikro- und Nanoverunreinigungen bei der Uferfiltration untersuchen.

  1. Erarbeitung eines Monitoringkonzepts trinkwasserrelevanter Spurenstoffe
  2. Prognose der Entfernungsleistung von Mikro- und Nanoverunreinigungen bei der Uferfiltration
  3. Test und Etablierung mikrobieller Online-Monitoring-Systeme
  4. Bewertung des Verhaltens von Mikroplastik bei der Uferfiltration

Mit der Bearbeitung dieser Teilbereiche sollen Erkenntnisse zur ganzheitlichen Problematik trinkwasserrelevanter Mikro- und Nanoverunreinigungen gewonnen werden. Die Erarbeitung risikobasierter Monitoringkonzepte für diese Stoffe soll als Grundlage für die Optimierung der Trinkwassergewinnung durch Uferfiltration dienen.