Thu., 30. Nov 2023 In Zusammenarbeit mit der Thüringer Tierseuchenkasee AdöR und der Justus-Liebig-Universität Gießen wird seit dem 01.11.2023 am ZAFT das Vorhaben: Problemorientierter zielgruppengerechter Wissenstransfer zu den Themen "Optimierung der Nutzungsdauer von Milchkühen" und Senkung der Kälbersterblichkeit" bearbeitet.
Eine tierwohlgerechte Milchviehhaltung zeichnet sich durch eine optimierte Nutzungsdauer von Milchkühen und niedrige Kälbersterblichkeit aus. Zahlreiche Studien haben zu umfassendem Wissen geführt, wie dies erreicht werden kann, jedoch ist die Umsetzung des Wissens in der täglichen Praxis ein sehr grundlegendes Problem und steht in Beziehung mit der häufig nur schwer auflösbaren Kluft zwischen Wissen und Handeln. Es ist es notwendig, die Wahrnehmung der Problematik seitens der Akteure zu erheben, um Anschlussstellen für den Wissenstransfer zu identifizieren. Hierzu bedarf einer auf sozialwissenschaftlichen Methoden beruhenden Analyse, woher Landwirte ihre Fachinformationen beziehen und warum bekanntes Wissen in der täglichen Praxis nicht umgesetzt wird. Dazu ist es beabsichtigt, im Rahmen dieses Modell- und Demonstrationsvorhabens die Umsetzung von Fachwissen in die landwirtschaftliche Praxis zu begleiten und zu analysieren, warum das Wissen, wenn es bekannt ist, nicht umgesetzt wird.
Hierfür soll eine Struktur entwickelt werden, welche die 4 Schritte Problemanalyse, Schulung, Praxiseinführung und Erfolgskontrolle umfasst. Die Erfolgskontrolle soll über eine kontinuierliche Erfassung von Kennzahlen und deren Auswertung gemeinsam mit dem Schulungspersonal erfolgen. Ziel ist es, nach einer Analyse von Hemmnissen bei der praktischen Umsetzung vorhandenen Wissens und der Identifizierung zielgruppenorientierter Formate ein ganzheitliches Konzept zum Wissenstransfer zu entwickeln, welches die oben benannte 4 Schritte enthält und an unterschiedliche verschiedene Betriebsgrößen, Produktionsformen und Arbeitskräftestrukturen angepasst werden kann. Die Umsetzung des Konzepts soll in Praxisbetrieben erprobt werden, die regional zu Schulungsgruppen zusammengefasst werden. Auf diese Weise sollen Praxisbetrieben und andere beteiligte Akteure unter Nutzung der guten Erfahrungen von Betrieben („Best Practice“) eng vernetzt werden.
Das Projekt wird im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz im Bereich Wissen-Dialog-Praxis der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt.
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Contact: Prof. Dr. med. vet. Markus Freick